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Barli Development Institute for Rural Women

Indien

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Frauen in Indien noch immer stark benachteiligt

Grundwissen und Ausbildung als neue Basis

Die Kindersterblichkeit ist hoch, die ärztliche Versorgung und die hygienischen Verhältnisse sind schlecht, kaum jemand kann lesen und schreiben: Der Madhya Pradesh Distrikt in Indien zählt zu den ärmsten Regionen Indiens. Insbesondere die Frauen – die Bhil und Bhilala – leiden darunter.


Unterernährung, mangelnde hygienische Bedingungen bei Geburten und Säuglingsbetreuung sowie fehlender Zugang zur Grundausbildung erschweren insbesondere die Lebensbedingungen von Frauen drastisch. Ein Viertel aller weiblichen Neugeborenen überlebt den 15. Geburtstag nicht. Frauen haben einen niedrigen Status in ihren Familien, sie besuchen oft keine Schulen und werden außerdem meist nicht bezahlt.


Wissen wird an Kinder weitergegeben

Das "Barli Development Institute for Rural Women" wurde 1985 in der Millionenstadt Indore in Zentralindien gegründet. Zentrales Interesse war es, die Bedürfnisse der am meisten benachteiligten Bevölkerungsschicht anzusprechen. Durch die Weiterbildung der Frau wird gewährleistet, dass das erlernte Wissen an die Kinder und an das weitere familiäre Umfeld weitergegeben wird. Das Barli-Entwicklungsinstitut folgt hierbei der Maxime "Hilfe zur Selbsthilfe". Angesetzt wird bei den Bedürfnissen der Betroffenen. In einem sechsmonatigen kostenlosen Aufenthalt lernen die Mädchen und Frauen Lesen und Schreiben, Hygiene- und Gesundheitsvorsorge, landwirtschaftlichen Anbau sowie ein Handwerk. Dabei legt Barli besonderen Wert darauf, dass das Handwerk Abnehmer im lokalen Markt finden kann. Das Batiken und Schneidern ist nicht nur für einzelnen Frauen wertvoll, sondern stellt für die Versorgung ganzer Familien in Madhya Pradesh eine gute Einnahmequelle dar.


Neue Prinzipien geben Selbstwertgefühl

Mit der Vermittlung von Prinzipien wie Gleichwertigkeit von Mann und Frau wird den Mädchen und Frauen zu mehr Selbstbewusstsein verholfen. Jedes Jahr bildet das Barli Institut rund 170 Mädchen und Frauen aus. Nach Abschluss des Programms können nahezu alle lesen und schreiben, verwenden abgekochtes Trinkwasser und verdienen ihr eigenes Geld. Der Organisation wird von der Bevölkerung großes Vertrauen entgegengebracht.


Erneuerbare Energien im Haushalt

Brennholz ist in der Region Mangelware. Da meist im Haus über offenem Feuer gekocht wird, kommt es zu Lungenkrankheiten und Augenleiden. Deshalb setzt das Barli Institut Solarkochgeräte ein. Diese Geräte setzen sich auch in den Haushalten ehemaliger Barli-Teilnehmerinnen durch.


Neue Trainerinnen

Viele der ehemaligen Schülerinnen lassen sich zur Trainerin ausbilden. So können sie ihr Leben neu gestalten. Zu den größten Ehrungen, die der Einrichtung zuteil wurden, gehört der 1992 von den United Nations verliehene „Global 500 Award“ sowie die Auflistung als eines der 81 erfolgreichsten Grundausbildungsprojekte der INNOV-Datenbank der UNESCO.

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